Das interdisziplinäre Forschungsprojekt GERUKA zielt auf die Einschätzung der Potenziale Russlands, der Ukraine und Kasachstans (RUK) zur Produktion von Getreide und des Getreideexports. Im Mittelpunkt steht die Frage, mit welchen politischen Maßnahmen die bisher ungenutzten Möglichkeiten zur Steigerung der Getreideproduktion und des -exports mobilisiert werden können.
Zum einen werden unter Berücksichtigung der Brachflächen die ungenutzten Flächenpotentiale sowie die Möglichkeiten zur Steigerung der Produktivität durch die Nutzung technischen Fortschritts identifiziert. Zum anderen wird die Integration der Getreidemärkte der RUK-Länder in die Weltgetreidemärkte und deren Bedeutung für die globale Ernährungssicherung analysiert. Hierbei steht die Untersuchung der Handelsbeziehungen dieser Länder mit den Handelspartnern im Nahen Osten, welche als bedeutende Getreideimportländer für die RUK von großer Bedeutung sind, im Mittelpunkt. Weiterhin zentral sind die institutionellen und infrastrukturellen Hemmnisse des Getreidehandels, wie Transport-, Lagerkapazitäten und Korruption. Auch die Bedeutung von Marktmacht und die Auswirkungen politischer Markteingriffe, wie Exportbeschränkungen, auf die nationalen Getreidemärkte werden analysiert. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen bilden die Grundlage zur Formulierung von Ansätzen zur Mobilisierung von Getreideproduktions- sowie -exportpotentialen der RUK-Länder.
Neben quantitativen, ökonometrischen Analysen anhand von Simulationen, Landnutzungs-, Produktivitäts-, Preistransmissions- und Gravitymodellen, werden Akteure entlang der Wertschöpfungskette in qualitativen Befragungen interviewt. Diese Informationen dienen der Spezifizierung der quantitativen Modelle und Entwicklung von Strategien zur Steigerung der Getreideproduktion sowie –exporte.